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Guerilla-Ausstellung mit positiver Nebenwirkung
In Zusammenarbeit mit dem DülkenBüro reinigten Künstlerinnen und Künstler der Kunstszene Viersen die Bahnunterführung zwischen der Mevissenstraße und dem Kampweg in Dülken. Gleichzeitig stellten sie einige ihrer Werke in einer Guerilla-Ausstellung in der Unterführung aus.
Anlass für diese ungewöhnliche Kunstaktion, die durch die Reinigung auch noch eine positive Nebenwirkung hat, war ein Zeitungsartikel, in dem der verwahrloste Zustand der Unterführung beklagt wurde. Kurzentschlossen fassten Andreas Goßen (DülkenBüro), Andrea Vogt und Andreas Bach (beide Kunstszene Viersen) den Entschluss, diese Aktion in die Hand zu nehmen und konnten auf Anhieb noch weitere Künstlerinnen und Künstler der Kunstszene für die Aktion gewinnen.
Ausgerüstet mit Besen, Schaufel, Arbeitshandschuhen und weiteren Utensilien trafen sich Andreas Goßen, Andrea Vogt und Paula Leminski, Sabine und Lara Borchardt, Visnja Hennenssen, Hubertus Wagner und Andreas Bach am 1. März an der Unterführung und brachten sie in knapp zweieinhalb Stunden so gut es ging wieder auf Vordermann.
„Ich finde es schade, dass alle immer nur meckern und irgendwelche Zustände in der Stadt beklagen”, erläutert Andreas Bach, der die Idee zur Säuberungsaktion hatte. „Wir wollten statt zu meckern lieber mal anpacken und die Unterführung wieder ein bisschen auf Vordermann bringen. Und da wir uns ja mit Kunst beschäftigen, haben Andreas, Andrea und ich das gleich mit einer Ausstellung an diesem ungewöhnlichen Ort in Verbindung gebracht.”
Andreas Goßen vom DülkenBüro war von der Aktion spontan begeistert: „Die Kunstszene Viersen hat schon einige andere Aktionen in Dülken unterstützt. Aber die Reinigung der Bahnunterführung ist schon etwas ganz Spezielles, da denkt man in erster Linie nicht an Kunst. Die Idee der gleichzeitigen Ausstellung wurde dann schnell geboren. Ich bin froh, dass die weiteren Akteure so spontan zugesagt haben. Das Ergebnis kann sich ja auch sehen lassen.”
Die Unterführung sah vor der Aktion wirklich schlimm aus. Alle Zugänge, Treppen und Rampen, waren mit Müll übersät. In der Unterführung war ein Gehen, ohne auf eine Glasscherbe zu treten, nicht mehr möglich. Gefunden wurden zahllose Flaschen, Kleidungsstücke, Hundekot-Beutel und ein sogar ein Einkaufswagen. Insgesamt wurden am Ende zehn Müllsäcke gefüllt.
Vorübergehende Passanten staunten über die Aktion, bedankten sich bei den Akteuren und kamen so miteinander ins Gespräch. Und ganz nebenbei betrachteten sie auch die ausgestellten Kunstwerke. Einige Werke werden noch einige Zeit in der Unterführung verbleiben.
Die Kunstszene Viersen bereichert die Stadt Viersen seit 2010 mit Aktionen und Kunst, zum Beispiel in den Galerien im Viersener Rathausmarkt oder auf der Lange Straße 48 in Dülken. Die nächste Gemeinschaftsaktion findet am 11. und 12. Juli statt. Dann öffnen die Künstler zum dritten Mal ihre Ateliers. Kunstinteressierte können sich dann wieder einen Eindruck von der Qualität und Vielfalt der Werke verschaffen. Zur gleichen Zeit werden auch wieder Kunstwerke in den Schaufenstern der Dülkener Einzelhändler zu sehen sein.
Hier sehen Sie einige Bilder der Guerilla-Ausstellung inklusive Reinigung der Bahnunterführung:
http://kunstszene-vie.de/index.php?option=com_content&view=article&id=269&Itemid=130#sigFreeId096d7b139d